Wirksame Entlastung durch zuverlässige Nachbarschaftshilfe

In vielen Nachbarschaften gehört die gegenseitige Hilfe in Notsituationen schon zum Alltag. Vielerorts gehen Anwohnergemeinschaften noch einen Schritt weiter und bauen verlässliche Strukturen auf, um junge Familien und ältere Menschen vor Überbelastung oder Vereinsamung zu schützen.

In Erlangen haben Freiwillige ein Netzwerk für Nachbarschaftshilfe gegründet, um Familien und Alleinerziehende in akuten Stresssituationen wirksam zu entlasten. Ihr Verein „Grünes S.O.f.A.“ organisiert für Alleinerziehende und Familien im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch Unterstützung durch vertraute Personen aus der Nachbarschaft. Dazu gehören die Betreuung von Kindern, die Begleitung zu Ärzten oder kleinere Hilfsdienste im Alltag. Das Angebot hilft insbesondere den jungen Familien in der Nachbarschaft, ihren Alltag stressfreier zu gestalten, weil sie wissen, dass ihre Kinder immer gut versorgt sind – auch dann, wenn bei den Eltern mal kurzfristig ein Termin dazwischenkommt. Zudem organisieren die Aktiven Workshops zu Erziehungsfragen und regelmäßige Gesprächskreise. Diese Wissensvermittlung zielt darauf ab, den Familien eine dauerhafte Hilfestellung zu geben, ihren Alltag langfristig stressfreier zu gestalten.

Das Prinzip der Nachbarschaftshilfe bewährt sich auch im Landkreis München. Der Soziale Hilfsring Brunnthal vermittelt seit 2007 zuverlässige Fahrdienste und unbürokratische Unterstützung, vor allem für mobil eingeschränkte Seniorinnen und Senioren in der Gemeinde. Die freiwilligen Helferinnen und Helfer entlasten die Hilfsbedürftigen nicht nur ganz praktisch im Alltag, sondern sorgen durch ihren Einsatz auch dafür, dass sich die älteren Menschen weniger einsam fühlen.

Pflegende Angehörige entlasten

Über das digitale Netzwerk „deinNachbar“ bringt Mitbegründer Thomas Oeben seit 2015 in München Hilfs- oder Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mit freiwillig Helfenden zusammen. Häufig geht es bei den Einsätzen in Wohnortnähe um die kurzzeitige Entlastung und Stressreduktion im Lebensalltag der betreuenden Familienmitglieder. Die Freiwilligen erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung für ihre Dienste. Durch die Wohnortnähe sind sich Helfende und Hilfenehmende oft schon viele Jahre vertraut. Rund 300 Aktive engagieren sich derzeit im Verein „deinNachbar“. Die Familien erhalten dank dieser Initiative nicht nur zuverlässige Unterstützung. Es sind auch schon viele neue Freundschaften im Rahmen dieses Netzwerks entstanden.

Entspannung für Körper und Geist

Innehalten, zur Ruhe kommen, neue Kraft schöpfen: Die Initiative Gesta e.V. aus Aschaffenburg macht sich für wohnortnahe Angebote zur aktiven Entspannung stark. In den angeleiteten Yoga- oder Meditationskursen kommen Nachbarinnen und Nachbarn zusammen, um gemeinsam Alltagsstress abzubauen. Die Kurse sind kostenlos – wer möchte und kann, spendet auf freiwilliger Basis.

Der „AOK-Förderpreis Gesunde Nachbarschaften“

Die AOK Bayern und Netzwerk Nachbarschaft loben 2024 erstmals den „AOK-Förderpreis Gesunde Nachbarschaften“ aus. Sie haben selbst ein nachbarschaftliches Projekt ins Leben gerufen, das Ihre Nachbarinnen und Nachbarn im Alltag unterstützt oder entlastet? Dann bewerben Sie sich jetzt mit Ihrem Projekt!