Unterstützung für Pflegebedürftige und pflegende Angehörige

Das diesjährige Schwerpunktthema nimmt die Bedürfnisse und Unterstützungspotenziale von Personen in häuslicher bzw. ambulanter Pflege in den Fokus. In dieser Kategorie könnten sich auch solche Nachbarschaftsprojekte bewerben, die darauf abzielen, dass pflegende Angehörige weniger Stress im Alltag haben.

Pflegebedürftige Personen sind in dem Grad ihrer Selbstständigkeit beeinträchtigt, viele können sich in der Regel recht gut selbst versorgen und ihren Alltag weitgehend ohne fremde Hilfe bewältigen. Bestimmte Tätigkeiten aber sind für sie nicht mehr eigenständig möglich. Hier helfen dann oft Angehörige z.B. beim Einkaufen, bei ärztlichen Terminbegleitungen, Behördengängen etc. Heutzutage leben viele Familienangehörige gar nicht mehr in unmittelbarer Nähe zueinander. Vor diesem Hintergrund wird nachbarschaftliches Engagement für Personen in häuslicher Pflege immer wichtiger, damit sie möglichst lange selbstbestimmt in ihrem Zuhause leben können.

Praxisbeispiel: Entlastung pflegender Angehöriger


Über das digitale Netzwerk „deinNachbar“ bringt Mitbegründer Thomas Oeben seit 2015 in München Hilfs- oder Pflegebedürftige und ihre Angehörigen mit freiwillig Helfenden zusammen. Häufig geht es bei den Einsätzen in Wohnortnähe um die kurzzeitige Entlastung und Stressreduktion im Lebensalltag der betreuenden Familienmitglieder. Die Freiwilligen erhalten eine kleine Aufwandsentschädigung für ihre Dienste. Durch die Wohnortnähe sind sich Helfende und Hilfenehmende oft schon viele Jahre vertraut. Rund 300 Aktive engagieren sich derzeit im Verein „deinNachbar“. Die Familien erhalten dank dieser Initiative nicht nur zuverlässige Unterstützung. Es sind auch schon viele neue Freundschaften im Rahmen dieses Netzwerks entstanden.

Entscheidend für freiwillige Nachbarschaftshilfe bei häuslicher Pflege ist, dass es sich um eine Entlastung im Alltag handelt – Einkaufen, Hausarbeiten, Betreuung bei Spaziergängen und zu Außer-Haus-Terminen – und nicht um Mithilfe bei der Ausführung professioneller Pflegeleistungen, z.B. Körperpflege, Unterstützung bei der Nahrungsaufnahme etc.

Weitere Informationen